Ein Pärchen flaniert durch Seoul (sämtliche Fotos im Text: Jan Kammann, Coverfoto: Luisa Wolff).
Am liebsten hätte er alle 22 Herkunftsländer seiner Schüler besucht. 14 Destinationen wählte er schließlich aus. Zu den Stationen der Reise, die Jan Kammann wieder zum Schüler werden ließ und ihm völlig neue Horizonte eröffnete, gehörten neben Südkorea auch Bulgarien, der Iran, Armenien, der Kosovo, Albanien, Polen, Kuba, Nicaragua, Kolumbien, China, die Mongolei, Russland und Ghana.
Drei bis vier Wochen hatte er eingeplant, um Korea kennenzulernen - eine Zeitspanne, die es ihm nur erlauben würde, an der Oberfläche zu kratzen, nicht aber tiefer in das Land einzutauchen. Da seine Zeit an den einzelnen Orten begrenzt war und er sich auf das Wesentliche konzentrieren wollte, hatte er seine Schüler gebeten, für jedes seiner Reiseziele einen englischen Guide mit ihren persönlichen touristischen Highlights und wertvollen Insidertipps zu basteln. Anstatt diese Aufgabe als lästige Pflicht zu betrachten, machten sich die Schüler mit Feuereifer daran, ihrem Lehrer die schönsten Facetten ihres Heimatlandes vorzustellen.
Der Korea-Reiseführer stammte von Mi-sun, einer Schülerin an Hamburgs weltberühmtem John-Neumeier-Ballett, die nachmittags ihre Tanzausbildung absolvierte und vormittags in Jan Kammanns Klasse ihrer Schulpflicht nachkam. Rund ein Viertel bis ein Fünftel der Schüler kommen über das John-Neumeier-Ballettinternat an das Europagymnasium, darunter auch viele Koreaner*innen.