In Korea hatte er sich die Grundlagen der traditionellen koreanischen Landschaftsmalerei angeeignet. In Europa folgte dann die Auseinandersetzung mit der westlichen Malerei. Das Ergebnis ist ein Malstil, der östliche und westliche Elemente vereint.
In den 15 Werken, die nun im Koreanischen Kulturzentrum präsentiert werden, setzt er sich auf teils großformatigen, teils kleineren Gemälden, die allesamt keine Titel tragen, mit der Natur auseinander. Als Vorlage dienten ihm Landschaftsdarstellungen aus seiner Erinnerung und solche, die er in Büchern, auf Postkarten oder im Internet fand.
Lee Daecheon erschafft eine Bilderwelt, in die man stundenlang eintauchen kann. „Seine Bilder scheinen in alle Richtungen hin erweiterbar zu sein und auf einen großen Kosmos hinzuweisen“, beschreibt die freie Kuratorin und Autorin Tina Sauerländer seinen Stil [1]. Dabei erzeugt der „Einsatz von kraftvollen Farben und Transparenz und das Zusammenspiel von dynamischen, kurzen Strichen und harmonischer, fließender Flächengestaltung“ [2] ein besonderes Spannungsfeld. Ein weiteres Merkmal seiner Werke ist die Nutzung vieler unterschiedlicher Perspektiven, die den Betrachter immer wieder dazu veranlassen, innezuhalten und sich neu in dem Bild zu orientieren.
Auf den ersten Blick wirken seine Werke wie reine Landschaftsmalereien, aber tatsächlich enthalten sie oft Spuren menschlichen Lebens: Auf vielen von ihnen finden sich in Miniaturformat Menschen, Fortbewegungsmittel wie Schiffe und Hubschrauber, Brücken und Straßen. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen drei wichtigen Elementen von Lee Daecheons Oeuvre – Natur, Kultur und Bewegung – hergestellt.