Encounter 120
Konzerthaus Berlin
Gendarmenmarkt, 10117 Berlin (01.07. um 20 Uhr)
Händel-Halle
Salzgrafenpl. 1, 06108 Halle (Saale) (02.07. um 19 Uhr)
* Diejenigen, die sich für die koreanische Kultur interessieren, haben die Gelegenheit, mit dem Rabatt-Code „KKZ2022“ um 40% ermäßigte Tickets in der Preiskategorie 1 zu erwerben. Die Aktion ist auf 100 Tickets begrenzt.

Deutsch-koreanisches Sinfoniekonzert zum 120. Jubiläum der von einem Deutschen komponierten Nationalhymne des koreanischen Kaiserreiches
Programm
Junehee LIM
Concerto for Daegeum and Orchestra “Honbul 7 – Encounter”(2022, Uraufführung)
Aram Lee (Daegeum)
Robert Schumann (1810 – 1856)
Cellokonzert in a-Moll op.129
Isang Enders (Cello)
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie in D-Dur, op. 36
Franz Eckert (05.04.1852 – 06.08.1916)
Kaiserlich Koreanische Nationalhymme 1902
Leitung / Dirigent: Jürgen Bruns
Isang Enders, Cello
Aram Lee, Daegeum
Berliner Singakademie, Chor Berlin
Stadtsingechor zu Halle, Chor Halle
Wussten Sie,
dass die erste Nationalhymne Koreas vor 120 Jahren offiziell verkündet wurde?
dass sie von einem Deutschen namens Franz Eckert komponiert wurde?
Eckert war auch der Erste, der in Korea offiziell westliche Instrumente einführte, eine Kapelle für westliche Instrumente gründete und Komposition und Arrangement westlicher Musik unterrichtete.

Das koreanische Kulturzentrum in Deutschland (Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Berliner Kammersymphonie und der Stadt Halle das Konzert „Encounter 120“. Das Deutsch-koreanische Sinfoniekonzert 2022 findet anlässlich des 120. Jubiläums der offiziellen Bekanntgabe der koreanischen Nationalhymne sowie des 50. Jubiläums des koreanisch-deutschen Kulturabkommens statt. Dieses Abkommen vereinbarte eine Vertiefung der kulturellen Beziehungen, die sich seit 1972 erfolgreich entwickelten. Am 1. Juli um 20 Uhr im Konzerthaus Berlin und am 2. Juli 2022 um 19 Uhr in Halle in der Händel-Halle können Sie die Veranstaltung des Orchesters und des Chors aus koreanischen und deutschen Musikern besuchen.



Das Programm findet im Gedenken an die erste Nationalhymne des koreanischen Kaiserreichs statt, die vor 120 Jahren offiziell eingeführt wurde. Die Hymne wurde von einem Deutschen komponiert, was den meisten Deutschen und Koreanern jedoch leider gar nicht mehr bekannt ist. Zu Beginn wird Professor Aram Lee auf der „Daegeum“, einer traditionell koreanischen Bambusflöte, vorspielen. Anschließend wird der Cellist Isang Enders als Solist in Schumanns Cellokonzert a-Moll auftreten. Die Veranstaltung setzt sich fort mit der zweiten Symphonie von Ludwig van Beethoven. Den Abschluss bilden zwei Versionen der ehemaligen Nationalhymne, einmal im Original durch ein Blasorchester und dann eine Version für Chor und Orchester. Die Aufführung wird in Berlin von der Berliner Singakademie und in Halle vom Stadtsingchor, der auf eine 906-jährige Geschichte zurückblickt, begleitet.
Der deutsche Komponist Franz Eckert schrieb die erste koreanische Nationalhymne
Kaum einer weiß, dass der Komponist der ersten koreanischen Nationalhymne ein Deutscher war. Franz Eckert studierte Oboe und Musiktheorie und ging 1901 auf Wunsch des koreanischen Kaisers Gojong nach Seoul. Eckert brachte als Erster die westliche Musik nach Korea: Er gründete die erste Militärkapelle nach westlichem Vorbild und lehrte die Koreaner westliche Instrumente. 1902 komponierte er schließlich die Nationalhymne, wofür er vom koreanischen Kaiser mit dem Verdienstorden „Taegeuk“ 3. Klasse ausgezeichnet wurde. Sein musikalisches Wirken in Korea ließ tiefe musikalische Verbindungen zwischen beiden Ländern entstehen. Daraus ergab sich bis heute die erfolgreiche Mitwirkung koreanischer Musiker in deutschen und internationalen Orchestern. Franz Eckert war sowohl musikalisch als auch privat durch seine Familie, die dort aufwuchs, Korea sehr verbunden. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Ausländerfriedhof in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Verbot der ersten koreanischen Nationalhymne
Die Geschichte der Nationalhymne ist eng verbunden mit der koreanischen Geschichte. Während der Kolonialzeit nämlich verbot Japan dem eroberten Korea das Spielen und Singen der kaiserlichen Nationalhymne, so dass im Laufe der Zeit die Koreaner die Existenz dieser Hymne vergaßen. Dies ist eine sehr traurige Tatsache. Komponist Franz Eckert litt ebenfalls unter der Besatzungszeit der Japaner, da er unter anderem seine neu gegründete Militärkapelle auflösen musste. Im Jahre 1916 starb er schließlich in Korea. Sein Grab befindet sich auf dem Ausländerfriedhof der heutigen Hauptstadt Seoul, und auch Familienangehörige wie seine Enkelin, die in Korea eine bekannte Nonne war, ließen auf koreanischem Boden ihr Leben.
Durch das deutsch-koreanische Orchesterkonzert sollen die Koreaner über diese von der koreanischen Geschichte geprägte Nationalhymne informiert werden, sodass diese nicht in Vergessenheit gerät. Auf der anderen Seite sollen die Deutschen informiert werden, dass Deutschland und Korea zwei Länder sind, die seit 120 Jahren durch Musik eng miteinander in Verbindung stehen.
Veranstalter
- Koreanisches Kulturzentrum (Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea)
- Kammersymphonie Berlin
- Stadt Halle
Mit freundlicher Unterstützung von
Stadt Halle
Berliner Singakademie / Stadtsingechor zu Halle