Real DMZ Project

The REAL DMZ PROJECT (RDP) ist ein zeitgenössisches Kunst- und Forschungsprojekt, das sich mit Fragen der Demilitarisierten Zone (DMZ) und des Grenzgebiets auseinandersetzt. Seit 2012 werden im Rahmen des RDP an verschiedenen Orten weltweit Programme organisiert und initiiert, in denen eine Vielzahl von Themen mit Grenzbezug erforscht wird. In dem Projekt sind Künstler*innen, Architekt*innen, Designer*innen und Wissenschaftler*innen eingeladen, nicht nur die Geschichte der DMZ zu untersuchen, sondern auch kreativ deren Gegenwart und Zukunft zu erkunden.
Während die Vorschläge und Prognosen vieler kreativer Vordenker*innen für die koreanische Grenze noch nicht realisiert wurden, da der Zugang zur DMZ und zu Nordkorea weitgehend versperrt ist, wird durch das RDP eine virtuelle Umsetzung der visionären Ideen und Konzepte der Künstler*innen ermöglicht, zu der Sie eingeladen sind.
Die Reise beginnt mit Minouk Lims „DMZ Portable Keeper“. Die DMZ erlaubt es uns nicht, sie visuell zu erfassen oder klanglich aufzuzeichnen. Es gibt jedoch Licht und Lied, die nur nachts zu sehen und zu hören sind. Die DMZ Portable Keeper erzeugen sie, wann immer sie auf Minen, Waffen oder verlorene Seelen stoßen. Sie sind mit einem Ton ausgestattet und wachen über die DMZ.
Dies ist Lee Buls „Aubade V“. Die Konstruktion besteht aus Metall, das von Wachposten aus der DMZ stammt, die 2018 nach einem Militärabkommen zwischen beiden Koreas abgebaut wurden.
„Duplex House“ von Tobias Rehberger geht auf den Prototypen eines Bauernhauses zurück, das exemplarisch für die Region Yangji-ri ist. Konzipiert als Wohnstätte einer nord- und einer südkoreanischen Familie, in der der Eingangsraum für die gemeinsame Vergangenheit steht, zeigen die getrennten Räume in der 1. Etage das permanente gegenseitige Beobachten der beiden Nationen. Das oberste Stockwerk repräsentiert die gemeinsame Zukunft von zwei geeinten Nationen.
Die „One Two Three Swing!“ ist eine Schaukel, die sich - an einer orangefarbenen Stahllinie befestigt - in die Landschaft erstreckt und Platz für drei Personen bietet. Die Schaukeln, die sowohl in Süd- als auch in Nordkorea installiert sind, fungieren als von Menschenhand betriebene Pendel, die potenzielle Energie in gemeinsame Bewegung umwandeln. Diese Energie kann vielleicht kanalisiert werden, um den Verlauf des Planeten oder unseren Weg als Gesellschaft zu ändern.
Die letzte Arbeit stammt von Kyungah Ham. In Erweiterung ihrer SMS (Sending Message Service)-Serie, einem Wandteppich nordkoreanischer Näherinnen mit getarnten Botschaften, welche in China von Schleusern riskanter Schleichwege diskret weitergegeben wurden, entstanden Hams Bilder, in denen sie physische, politische und psychologische Grenzen überwand; Versuch einer verbotenen Kommunikation. Hier bringt die Künstlerin ihre Arbeit in einen drei-dimensionalen Zeit-Raum. Auf der Grenze stehend stellt das Werk die Frage, die einst als Botschaft niedergeschrieben wurde. Sie hallt durch die Landschaft: Are you lonely, too? (Bist du auch einsam?)
https://www.youtube.com/watch?v=DKolRBF19Mc
Credits
Veranstaltet von der Korean Foundation for International Cultural Exchange
Organisiert vom Real DMZ Project, dem Koreanischen Kulturzentrum und dem Kunstmuseum Wolfsburg
Gesponsert vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus der Republik Korea
Kuratiert von Sunjung Kim
Künstler*innen
SUPERFLEX
One Two Three Swing!
Tobias Rehberger
Duplex House
Lee Bul
Aubade V
Kyungah Ham
Are you lonely, too?
Minouk Lim
DMZ Portable Keeper
und Roomtone
Diese Online-Ausstellung wurde als Teil von Travelling Korean Arts produziert.